Nun aber zur Bilanz der ersten 20 Tage vom Mai. So aus dem Handgelenk würde man sagen: Trüb, nass und kühl. Eigentlich völlig richtig, für die Region Zürich-Ostschweiz heisst das im Detail:
- Temperatur: Die Tagesmittel liegen 1 bis maximal 2 Grad unter dem langjährigen Schnitt der Jahre 1960 bis 1990. Keine Sensation, es gab auch schon Jahre in denen der gesamte Mai mehr als 2 Grad zu kalt war.
- Niederschlag: Das Soll für den gesamten Monat wurde vielerorts, aber nicht überall bereits erfüllt. Vereinzelt wurde bereits 130% des Monatssolls erreicht. Auffallend sind dabei nicht die grossen Regenmengen, sondern die hohe Anzahl der Tage an denen es geregnet hat.
- Besonnung: Dies ist sicher der interessanteste Parameter bisher, und hier täuscht der Eindruck nicht: Die ersten 20 Tage waren extrem trüb und man findet kaum Jahre in denen es vom 1. bis am 20. Mai so wenig Sonne gab.
Für die Stationen Zürich und Säntis habe ich die Daten genauer untersucht (Quelle der Daten: MeteoSchweiz):
Vom 1. bis 20. Mai 2010 wurden in Zürich 27.7h und am Säntis nur gerade 15.8h Sonne registriert. In der Datenreihe von Zürich findet sich seit Messbeginn im Jahre 1884 kein Jahr mit so wenig Sonne. An zweiter Stelle liegen die ersten 20 Maitage des Jahres 1939 mit einer Summe von 35.5h.Am Säntis findet man ein einziges Jahr mit weniger Sonnenstunden: Vom 1. bis am 20. Mai 1902 wurden nur gerade 13.1h aufgezeichnet. Die 15.8h von diesem Jahr liegen dementsprechend auf dem zweiten Rang. Weitere sonnenarme Maiperioden mit einer Summe von weniger als 50h in 20 Tagen gab es in Zürich in den Jahren 1902 und 1978 und am Säntis 1939, 1991, 1978, 1930, 1933 und 1962.
Am anderen Ende der Fahnenstange liegen in Zürich die Jahre 1945, 1888 und 1998 mit fast 190 Sonnenstunden, und am Säntis die Jahre 1992, 1927 und 1976 mit etwa 160 Stunden (wie vorhin jeweils immer vom 1. bis 20. Mai).
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