Ein deutlich anderer Wettercharakter herrschte auf der Alpensüdseite: Im Laufe des Tages hat sich der Nordwind mit Böen von etwa 60 km/h bis ins Mendrisiotto und später bis auf die Poebene durchgesetzt. Dadurch wurden die unteren und mittleren Luftschichten rasch abgetrocknet. Allerdings war die Sonneneinstrahlung bei weitem nicht uneingeschränkt. Ein kräftiges Tief über der Adria hat oberhalb von etwa 4500 bis 5000 Metern aus Südosten dichte Schichtwolken zur Alpensüdseite geführt. Das Satellitenbild zeigt schön die tiefe Bewölkung, welche sich aus Norden an den Alpen staut und die hohen Schichtwolken, welche aus Südosten zu den Alpen gelangen (Quelle: sat24.com):
Nordföhneffekte wurden zudem aus Montana und Visp im Zentralwallis sowie vom Flugplatz Samedan im Oberengadin gemeldet.
Dargestellt sind von oben nach unten folgende Parameter:
- Windfiedern, Mittelwind und Böenspitzen in kt (schwarz)
- Temperatur (rot), Feuchttemperatur (hellrot), Taupunkt (blau), relative Feuchte in grün - rechte Skala
- Sonnenscheindauer (gelb)
- Druck (QFF, braun)
- Niederschlag in mm (blau)
Überhaupt war die Windsituation in der Schweiz heute sehr interessant, wie die untere Windkarte von 15.30h (=13.30 UTC) zeigt: Zusätzlich zu den beschriebenen Joran- und Nordföhneffekten gab es in den Tälern der Nordseite zügigen Talwind, und im Mittelland an fast allen Station Nord- oder Nordwestwind. Eine eher ungewohnte Situation für das Mittelland, sind doch die beiden Hauptwindrichtungen Südwest und Nordost…
Zwischen dem Zugersee und dem Unteraargau ist zudem eine schöne Konvergenz zu erkennen (NW-Wind trifft auf NE-Wind), entsprechend hat es in dieser Region am Nachmittag auch längere Zeit geregnet.
Quelle und Aufbereitung der gezeigten Stationsdaten: MeteoSchweiz
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