Blick von Rüschlikon (Duttipark) über den Zürichsee in die Glarner Alpen |
Ein paar Dinge waren interessant:
1.) Innert 48h hat der Gradient über den Alpen von etwa 13hPa Nordüberdruck auf ebensoviel Südüberdruck gewechselt. Schon eindrücklich wie rasch sich die Grosswetterlage umstellen kann.
Der Alpenraum von oben. Links die Nordwindlage vom Ostersonntag, rechts der Südföhn von heute. Eis und Schnee sowie Eiswolken sind bläulich, Wasserwolken weiss. Quelle: NASA Modis |
Auch hier: Links Nordwind, rechts Südföhn. Die blaue Linie ist die gemessene Druckdifferenz Kloten-Lugano, die graue Linie die vom Modell berechnete. |
2.) Obwohl im Süden bis am späteren Nachmittag praktisch kein Niederschlag gefallen ist, waren die Sichtverhältnisse im Norden sehr gut (s. Foto oben). Normalerweise wird die Föhnsicht im Norden erst gut, wenn die Luft mit dem Niederschlag im Süden "gewaschen" wir. Vermutlich war heute die herangeführte Luft durch den dynamischen Wetterverlauf der letzten Tage noch wenig gealtert und kaum mit Aerosolen angereichert.
3.) Die Föhntemperatur in Chur war heute zwei Grad höher als in Altdorf (18.8°C / 16.8°C). Das ist ungewöhnlich, normalerweise ist es genau umgekehrt. Ursache? - ich weiss es nicht wirklich. Altdorf hatte um die Mittagszeit etwas weniger Sonne als Chur. Das kann allerdings kaum soviel ausmachen. Eventuell spielt der Neuschnee vom Ostersonntag eine gewisse Rolle. In den Bündner Tälern hat's kaum geschneit, im Reusstal hingegen lag noch bis relativ weit herunter Neuschnee.
4.) Das Wind- und Temperaturprofil von der Radiosonde Mailand liess auf gute Wellenbedingungen für Segelflüge schliessen. Auch das experimentelle Produkt vom DWD zeigte schöne Wellenaufwinde im Osten der Schweiz:
Simulierte Vertikalgeschwindigkeit auf ca. 5500 m für heute um 16 Uhr Lokalzeit. Quelle: flugwetter.de, kostenpflichtig |