- bereits in den vergangenen Tagen wurde die Sommermarke von 25°C vereinzelt überschritten, heute war dies verbreitet der Fall
- am wärmsten war es mit 27.9°C in Basel und Sion, sowie 27.3°C in Buchs-Suhr und Beznau
- an den Ufern der grösseren Seen war es etwas weniger warm (z.B. Güttingen, Altenrhein)
- Sommertage im April sind recht selten, im Raum Basel etwa zweimal in 5 Jahren und im zentralen und östlichen Mittelland etwa einmal in 5 bis 10 Jahren
- ein Ausreisser in dieser Reihe ist der rekordwarme April 2007, in Basel gab’s damals 11, am Flughafen Kloten 8 und in Luzern 5 Sommertage
- an Stationen mit kürzeren Messreihen wurden heute vereinzelt neue April-Rekorde aufgestellt. Dies z.B. in Fahy in der Ajoie auf 600 Meter mit 24.9°C, und auf dem fast 2000 Meter hohen Moléson in den Fribourger Alpen mit 14.9°C (Messung jeweils seit 1981)
- in der freien Atmosphäre (Radiosonde Payerne) lag die Nullgradgrenze um 14h auf 3700 Metern, im langjährigen Mittel erreicht die Nullgradgrenze diese Höhe erst etwa Mitte Juli
- der Höchstwert von +4.9°C auf dem Jungfraujoch (3580m) ist mit Vorsicht zu geniessen. Bei wenig Wind wird die (betonierte) Umgebung aufgeheizt und verfälscht die Temperaturmessung. Die Vergleichstemperatur (zweite Messung in unmittelbarer Nähe) zeigt den viel realistischeren Wert von +2.5°C
- auf der Alpensüdseite wurde die 25-Grad-Marke heute nirgends erreicht, die Sonneneinstrahlung war aufgrund der feuchteren Luftmasse reduziert
Kommentare, Analysen und kurze Beschreibungen zu interessanten Wetterlagen oder Wetterphänomenen in der Schweiz
Donnerstag, 29. April 2010
Erstmals in diesem Jahr verbreitet über 25 Grad auf der Alpennordseite - ein paar Fakten
Montag, 26. April 2010
Konvergenz: das Zusammenfliessen von Luftmassen
So ist es nicht verwunderlich, dass sich verschiedene Konvergenzen gebildet haben. Und wo in Bodennähe Konvergenzen auftreten, bilden sich im Sommerhalbjahr oftmals Regenschauer oder Gewitter. Auf meiner abendlichen Biketour am Zürichsee konnte ich heute verschiedenste Windrichtungen und dementsprechend auch Konvergenzen beobachten. Die Konvergenzen waren durch Wolken und Regenschauer wunderbar markiert, dummerweise hatte ich aber meinen Fotoapparat nicht dabei – aber er wäre ohnehin ziemlich nass geworden…
Also habe ich im Nachhinein versucht, meine Beobachtungen anhand der Windmessungen und der Radarbilder zu verifizieren (Quelle der Bilder: GIN-Informationsplattform, leider nur mit PW).
Vor 18h wehte der Wind in Zürich aus Norden, am Zürichsee spürte ich zwischen Thalwil und Wädenswil eindeutig Südostwind (eben das Ausfliesen aus den Alpen). Also lag die Konvergenz irgendwo bei Zürich, dort hat sich dann kurz nach 18h auch eine Schauerzelle gebildet. Diese hat sich mit dem Nordwestwind in der Höhe ins Zürcher Oberland verlagert und lag um 18.45h über dem Greifensee. Der kräftige Regenschauer produzierte in der Folge Kaltluft, welche radial aus der Schauerzelle ausgeflossen ist. Diese Kaltluft hat den Zürichsee überquert und sich um 19.20h in Wädenswil am Seeufer als Nordostwind mit Böen um 30 km/h und einer Abkühlung von etwa 2 Grad bemerkbar gemacht. Klar sind das harmlose Windgeschwindigkeiten, aber die Böenfront war auf der Seeoberfläche schön erkennbar.
Somit ist an der ausfliessenden Kaltluft eine neue Konvergenz entstanden. Der Südwind aus den Alpen, erkennbar beispielsweise an der Station Cham am Zugersee, trifft auf den Ostwind aus dem Zürcher Oberländer Schauer. Direkt über meinem Kopf ist ab etwa 19.35h eine neue Schauerzelle entstanden. Somit wurde eine kurze aber kräftige Dusche fällig. Zunächst von oben, später wegen des nicht vorhandenen Schutzblechs auch noch von unten…Weiter westlich hat sich übrigens dasselbe Spiel wiederholt, dabei ist "hinter" dem Albis eine grössere Schauer- und Gewitterzelle entstanden. Diese brachte dann in Thalwil am späteren Abend böigen Westwind mit Regenschauern. Somit wurden beispielsweise an der Station Wädenswil heute fast alle möglichen Windrichtungen registriert.
Sonntag, 25. April 2010
Warten auf Regen
Noch extremer ist die Situation im Wallis, so fielen in Visp im April bisher gerade einmal 3.1 mm und in Zermatt 4.1 mm. Zu erwarten wären in einem „normalen“ April etwa 50 mm. April-Monatssummen von unter 10 mm gab es seit 1980 an der Station Visp übrigens in den Jahren 1980, 1982, 1984, 1988 und 1996.
Der April zeigte in den letzten Jahren verschiedene Facetten: Im vergangenen Jahr war er ebenfalls zu trocken (und zu warm), im 2008 zu nass und im 2007 extrem trocken und der wärmste seit Messbeginn. Einen interessanten April-Vergleich der Jahre 2007 und 2008 gibt’s bei MeteoSchweiz.
Freitag, 16. April 2010
zum Vulkanausbruch in Island
Zusammenfassend kann man für die Schweiz sagen: Eine sehr blöde und vor allem kostspielige Situation für die Luftfahrt, aber die Sicherheit geht nun mal vor. Für die Bevölkerung ist das Ganze jedoch völlig harmlos und ohne Auswirkungen (solange man nicht gerade eine Reise geplant hat).
Hier ein paar interessante Links, welche die Situation zusammenfassend beschreiben und verschiedene Aspekte beleuchten:
Das sagt Wikipedia zum Eyjafjallajökull-Gletscher, bereits ergänzt mit aktuellen Angaben
Erklärungen zur Wetterlage und klimatologische Einschätzung von MeteoSchweiz
Erklärungen von SF-Meteo
Aktuelle Satellitenbilder (Dust) von Eumetsat
Warum ist Vulkanasche für die Flugzeuge so gefährlich - Interview mit Thomas Frick, Chefpilot Swiss
Klimatologisches im Blog von der ETH Zürich, Stefan Brönnimann
Mittwoch, 14. April 2010
s'Wätterhölzli...
Mein unbekannter Besucher war der vollen Überzeugung, dass er dank diesen Hölzchen in der Lage ist, das Wetter für 5 Tage und mehr vorherzusagen. Er habe nämlich an verschiedensten Stellen in seinem Garten und an der Hauswand solche Hölzchen angebracht und interpretiere jeweils die Krümmung der Astgabel.
Freitag, 9. April 2010
Erhöhte Feinstaubwerte
- mit der einsetzenden Bise hat sich auf 1100 bis 1500 eine markante Inversion gebildet, darunter blieb die belastete Luft gefangen
- die herangeführte Festlandluft war vermutlich schon mit Schmutzpartikeln vorbelastet (Herkunft der Luftmasse: Deutschland und Tschechien)
- aus gasförmigen Vorläufersubstanzen kann sich sogenanntes sekundäres PM10 bilden, zum Beispiel mit Hilfe der intensiven Aprilsonne. Bis zu 50% des PM10 kann auf diese Weise entstehen.
Dienstag, 6. April 2010
Kalter Morgen, relativ warmer Nachmittag
Sonntag, 4. April 2010
Zwischenbilanz des abwechslungsreichen Osterwetters...
Freitag, 2. April 2010
Prächtige Alpensicht
Tagsüber war es dann in der trockenen und vom Regen und Schnee des Vortags ausgewaschenen Luft ausgesprochen sichtig. Vom Zürichsee (beim Hafen Thalwil) gabs ein prächtiges Panorama von den frisch verschneiten Alpengipfeln zu sehen (Glärnischmassiv mit Vrenelisgärtli knapp rechts von der Bildmitte).